Lohnt sich das Pitchen der Idee im Skydeck überhaupt? – Ein Interview mit Tom Nolte
Beim letzten Pitchevent am 29. November 2017 wurden wieder einmal viele tolle Ideen vorgestellt. Jedoch schaffte es nicht jede dieser Ideen, in die nächste Runde zu kommen. Dass es sich trotzdem lohnt seine Idee im Skydeck zu pitchen, weiß auch Tom Nolte. Er selbst hat seine Idee, der Bremszettel in einer App, vorgestellt und ist nicht in den Accelerator gekommen. Um zu erfahren wie er das Ganze empfunden hat, haben wir ihm ein paar Fragen gestellt. 1. Wie kam es dazu, dass du deine Idee beim Pitchevent vorgestellt hast? Du kamst ja als „Überraschungspitch“ dazu. Tom: „Da das Produkt, welches ich beim Pitchevent vorgestellt habe, eigentlich kein nach Außen am Markt richtig skalierbares Produkt ist, war ich der Meinung, dass es keinen Sinn macht dieses zu pitchen. Dann kamen aber die Kollegen Stefan Opitz und Darren Cooper auf mich zu und sagten, “Hey, deine Idee ist so cool, pitche sie doch. Vielleicht klappt es ja, dass du anschließend weiter daran arbeiten kannst”. Ich habe schwer mit mir kämpfen müssen, da ich keine gute Erinnerung an meinen ersten Pitch beim Skydeck Pitchevent hatte. Ich meine damit nicht den Gewinn des Pitchs und den anschließenden Accelerator, sondern ich meine die Folien, die ich damals zeigte. Sie liefen quasi unter dem Motto: „betreutes Lesen”. Angeregt durch den Vortrag „So präsentiert ein Profi” von Matthias Pöhm, den ich beim ZukunftBahn Multiplikatorentreff in Hanau hören durfte, habe ich entschieden, meinen Pitchvortrag komplett anders aufzubauen. Das Angebot der Skydeck Kollegen, „du darfst auch gerne als Überraschungspitch mitmachen“, tat sein Übriges. Gesagt getan, wurde kurzerhand am Wochenende der Vortrag erstellt, die Abgabe war ja dann schon am folgenden Montag. Das Feedback, das ich erhalten habe, zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin und mein Vortrag fand großen Anklang. Dass ich nach dem Pitchevent nicht im Accelerator gelandet bin, ist ja nicht schlimm. Die Idee war bereits so weit entwickelt, dass sie keiner „Beschleunigung” aus dem Programm bedarf, so Heinz Uphoff im Nachgang zur Gewinnerbekanntgabe. Auch über das positive Feedback von Matthias Patz, Kerstin Hartmann vom D.Lab und dem Kollegen Ronald Bieber habe ich mich sehr gefreut. Am Ende des Pitchs kam Dr. Claus Dohmen vom Projekt PXR auf mich zu und zeigte mir einen Weg, wie ich alternativ an die benötigten Daten der Wagenreihung kommen kann. So kam ein ganz entscheidender Kontakt für die Realisierung des Piloten zu Stande.“ 2. Was macht für dich das Pitchevent aus? Was motiviert dich, daran teilzunehmen? Du warst ja nicht das erste Mal dabei. Tom: „Das Pitchevent ist eine wunderbare Gelegenheit, sein Netzwerk auszubauen, andere über seine Ideen zu informieren, Kontakte zu knüpfen und ist zu guter Letzt ein wunderbares Training für das Vortragen von Ideen. Auch als Teilnehmer kann man viel mitnehmen. So passierte es nach dem letzten Pitchevent im September, einen Tag vor der ZuBa Multiplikatoren Konferenz in Hanau […]. Ich traf einen Kollegen aus dem Fernverkehr, der zuständig für die Reparatur-/Wartungs-Handbücher der ICE Flotten ist und die Schnittstelle zwischen DB Fernverkehr und den Werken ist. Ich erzählte ihm von dem Team Holo Assist (was sich zu dieser Zeit im Skydeck Accelerator befand) und dass die Kollegen eine Möglichkeit suchen, ihren Prototypen testen zu können. Ich war sofort der Meinung, dass passt unglaublich auf seine Arbeit und stellte den Kontakt zum Team Holo Assist (Stefan Roth) her. Und was will ich sagen: Es war der einzige Kunde, der für einen Piloten gewonnen wurde und jeder, der auf dem Demo Day im Dezember anwesend war, wird sich an die grandiose Präsentation von Holo Assist erinnern […]. Alleine anderen Teams helfen zu können, macht mich persönlich glücklich […]. Ist das Motivation genug? Ja, das ist es.“ 3. Jetzt im Nachgang – wie hat sich deine Idee weiterentwickelt, trotz dessen, dass du keine Fahrkarte in den Accelerator bekommen hast? Tom: „Tja, während nun das aktuelle Bootcamp vom Skydeck Accelerator aus dem November Pitch läuft, bin ich gerade mit Christian Praski dabei, den Prototyp der Wagenliste/Bremszettel App fertig zu stellen. Auch ihn habe ich durch Aktivitäten aus einem Pitch kennengelernt. Hier habe ich Karsten Duwe vom Team (RiSpE) gefragt, bei wem ich denn ein MTx (das ist das Gerät, dass von den Zugbegleitern mitgeführt wird, um Tickets zu kontrollieren und drucken) für einen Piloten ausleihen könnte. So kam der Kontakt zum Entwickler des MTx Christian Praski zustande. Er war dann auch derjenige, der aus freien Stücken den BA-Studenten Claudio Menga wiederum so fit auf Android gemacht hat, dass er die ersten Versionen der Wagenliste/Bremszettel App erstellen konnte. Durch die Möglichkeit für das Projekt CoRe zu arbeiten, habe ich es im Laufe des Dezembers/Januars geschafft, weitere Schnittstellenpartner zu finden, von denen wir Daten beziehen können und wo wir die Ergebnisse ablegen können. So werden unsere Pilotergebnisse beispielsweise einfach per http:-Request in das BCM System von RIM archiviert und so hoffen wir, den Anforderungen des Eisenbahnbetriebsleiters zu entsprechen. Die weitere Hauptanforderung, „der Triebfahrzeugführer muss dauerhaft den Bremszettel im Blick haben”, erfüllen wir dadurch, dass wir die Druckmöglichkeit des MTx nutzen, so wie es uns die Kollegen der ÖBB auf den Eurocity Zügen vormachen. Für die Anzeige des Bremszettels im RiM Tablett ist kein Platz mehr. Hier hat uns zum Glück der Triebfahrzeugführer Henning Lerz aus Hamburg unterstützt […]. Ihn habe ich persönlich auf dem 1. Data Hack im Silberturm kennengelernt. Inzwischen hat Claudio Menga mit seinen Android Kenntnissen und meiner Unterstützung einen Prototyp für den Druck einer Verspätungsbescheinigung auf dem MTx auf dem DBHackathon in Berlin erstellt. […]“ Im Großen und Ganzen kann man also sagen, dass es sich immer lohnt, seine Ideen im Skydeck vorzustellen. Selbst wenn die eigene Idee nicht in den Accelerator kommt, kann man einiges an Erfahrungen, wertvollen Kontakten und Tipps daraus mitnehmen. Mit Toms Worten: „Wenn ich nicht gepitcht hätte, hätte ich entscheidende Kontakte erst gar nicht bekommen. Dann wäre ich jetzt definitiv nicht da, wo ich […] bin.“ Nicht immer muss der Weg der Wahl das Pitchevent sein, denn Ideengeber finden mit dem Skydeck immer eine Plattform für ihre Ideen.Beim letzten Pitchevent am 29. November 2017 wurden wieder einmal viele tolle Ideen vorgestellt. Jedoch schaffte es nicht jede dieser Ideen, in die nächste Runde zu kommen. Dass es sich trotzdem lohnt seine Idee im Skydeck zu pitchen, weiß auch Tom Nolte. Er selbst hat seine Idee, der Bremszettel in einer App, vorgestellt und ist nicht in den Accelerator gekommen. Um zu erfahren wie er das Ganze empfunden hat, haben wir ihm ein paar Fragen gestellt.
1. Wie kam es dazu, dass du deine Idee beim Pitchevent vorgestellt hast? Du kamst ja als „Überraschungspitch“ dazu.
Tom:
„Da das Produkt, welches ich beim Pitchevent vorgestellt habe, eigentlich kein nach Außen am Markt richtig skalierbares Produkt ist, war ich der Meinung, dass es keinen Sinn macht dieses zu pitchen. Dann kamen aber die Kollegen Stefan Opitz und Darren Cooper auf mich zu und sagten, “Hey, deine Idee ist so cool, pitche sie doch. Vielleicht klappt es ja, dass du anschließend weiter daran arbeiten kannst”. Ich habe schwer mit mir kämpfen müssen, da ich keine gute Erinnerung an meinen ersten Pitch beim Skydeck Pitchevent hatte. Ich meine damit nicht den Gewinn des Pitchs und den anschließenden Accelerator, sondern ich meine die Folien, die ich damals zeigte. Sie liefen quasi unter dem Motto: „betreutes Lesen”. Angeregt durch den Vortrag „So präsentiert ein Profi” von Matthias Pöhm, den ich beim ZukunftBahn Multiplikatorentreff in Hanau hören durfte, habe ich entschieden, meinen Pitchvortrag komplett anders aufzubauen. Das Angebot der Skydeck Kollegen, „du darfst auch gerne als Überraschungspitch mitmachen“, tat sein Übriges. Gesagt getan, wurde kurzerhand am Wochenende der Vortrag erstellt, die Abgabe war ja dann schon am folgenden Montag. Das Feedback, das ich erhalten habe, zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin und mein Vortrag fand großen Anklang.
Dass ich nach dem Pitchevent nicht im Accelerator gelandet bin, ist ja nicht schlimm. Die Idee war bereits so weit entwickelt, dass sie keiner „Beschleunigung” aus dem Programm bedarf, so Heinz Uphoff im Nachgang zur Gewinnerbekanntgabe. Auch über das positive Feedback von Matthias Patz, Kerstin Hartmann vom D.Lab und dem Kollegen Ronald Bieber habe ich mich sehr gefreut.
Am Ende des Pitchs kam Dr. Claus Dohmen vom Projekt PXR auf mich zu und zeigte mir einen Weg, wie ich alternativ an die benötigten Daten der Wagenreihung kommen kann. So kam ein ganz entscheidender Kontakt für die Realisierung des Piloten zu Stande.“
2. Was macht für dich das Pitchevent aus? Was motiviert dich, daran teilzunehmen? Du warst ja nicht das erste Mal dabei.
Tom:
„Das Pitchevent ist eine wunderbare Gelegenheit, sein Netzwerk auszubauen, andere über seine Ideen zu informieren, Kontakte zu knüpfen und ist zu guter Letzt ein wunderbares Training für das Vortragen von Ideen. Auch als Teilnehmer kann man viel mitnehmen.
So passierte es nach dem letzten Pitchevent im September, einen Tag vor der ZuBa Multiplikatoren Konferenz in Hanau […]. Ich traf einen Kollegen aus dem Fernverkehr, der zuständig für die Reparatur-/Wartungs-Handbücher der ICE Flotten ist und die Schnittstelle zwischen DB Fernverkehr und den Werken ist. Ich erzählte ihm von dem Team Holo Assist (was sich zu dieser Zeit im Skydeck Accelerator befand) und dass die Kollegen eine Möglichkeit suchen, ihren Prototypen testen zu können. Ich war sofort der Meinung, dass passt unglaublich auf seine Arbeit und stellte den Kontakt zum Team Holo Assist (Stefan Roth) her.
Und was will ich sagen: Es war der einzige Kunde, der für einen Piloten gewonnen wurde und jeder, der auf dem Demo Day im Dezember anwesend war, wird sich an die grandiose Präsentation von Holo Assist erinnern […].
Alleine anderen Teams helfen zu können, macht mich persönlich glücklich […]. Ist das Motivation genug? Ja, das ist es.“
3. Jetzt im Nachgang – wie hat sich deine Idee weiterentwickelt, trotz dessen, dass du keine Fahrkarte in den Accelerator bekommen hast?
Tom:
„Tja, während nun das aktuelle Bootcamp vom Skydeck Accelerator aus dem November Pitch läuft, bin ich gerade mit Christian Praski dabei, den Prototyp der Wagenliste/Bremszettel App fertig zu stellen. Auch ihn habe ich durch Aktivitäten aus einem Pitch kennengelernt. Hier habe ich Karsten Duwe vom Team (RiSpE) gefragt, bei wem ich denn ein MTx (das ist das Gerät, dass von den Zugbegleitern mitgeführt wird, um Tickets zu kontrollieren und drucken) für einen Piloten ausleihen könnte. So kam der Kontakt zum Entwickler des MTx Christian Praski zustande. Er war dann auch derjenige, der aus freien Stücken den BA-Studenten Claudio Menga wiederum so fit auf Android gemacht hat, dass er die ersten Versionen der Wagenliste/Bremszettel App erstellen konnte.
Durch die Möglichkeit für das Projekt CoRe zu arbeiten, habe ich es im Laufe des Dezembers/Januars geschafft, weitere Schnittstellenpartner zu finden, von denen wir Daten beziehen können und wo wir die Ergebnisse ablegen können. So werden unsere Pilotergebnisse beispielsweise einfach per http:-Request in das BCM System von RIM archiviert und so hoffen wir, den Anforderungen des Eisenbahnbetriebsleiters zu entsprechen. Die weitere Hauptanforderung, „der Triebfahrzeugführer muss dauerhaft den Bremszettel im Blick haben”, erfüllen wir dadurch, dass wir die Druckmöglichkeit des MTx nutzen, so wie es uns die Kollegen der ÖBB auf den Eurocity Zügen vormachen.
Für die Anzeige des Bremszettels im RiM Tablett ist kein Platz mehr. Hier hat uns zum Glück der Triebfahrzeugführer Henning Lerz aus Hamburg unterstützt […]. Ihn habe ich persönlich auf dem 1. Data Hack im Silberturm kennengelernt.
Inzwischen hat Claudio Menga mit seinen Android Kenntnissen und meiner Unterstützung einen Prototyp für den Druck einer Verspätungsbescheinigung auf dem MTx auf dem DBHackathon in Berlin erstellt. […]“
Im Großen und Ganzen kann man also sagen, dass es sich immer lohnt, seine Ideen im Skydeck vorzustellen. Selbst wenn die eigene Idee nicht in den Accelerator kommt, kann man einiges an Erfahrungen, wertvollen Kontakten und Tipps daraus mitnehmen. Mit Toms Worten:
„Wenn ich nicht gepitcht hätte, hätte ich entscheidende Kontakte erst gar nicht bekommen. Dann wäre ich jetzt definitiv nicht da, wo ich […] bin.“
Nicht immer muss der Weg der Wahl das Pitchevent sein, denn Ideengeber finden mit dem Skydeck immer eine Plattform für ihre Ideen.